Lorraine testet: La Forme Plus

Backform auf dem Prüfstand

Freitag, 04. November 2016

In einer schlechten Backform zu backen ist eine Qual!

Denn auch wenn man das perfekte Rezept mit den perfekten Zutaten auf perfekte Art und Weise zubereitet, ist die ganze Freude dahin, wenn sich das Resultat nicht aus der Form lösen lässt. 

Die meisten von uns kennen vermutlich das Gefühl der Verzweiflung, wenn sich ein Kuchen oder Brot auch mit den besten Tricks nicht von der Form trennen möchte. 

Darum wird schon im Vorfeld alles getan um dies zu verhindern: es wird - abhängig von der Back-Glaubensrichtung - mit Öl, Butter, Backspray oder Margarine gefettet und mit Paniermehl oder Haferflocken gestreut. Kommt der Kuchen dann aus dem Ofen wird gerne ein beliebiger Gott um Beistand gebeten, bevor die dramatischen Versuche beginnen, den Kuchen aus der Form zu holen. Und auch hier gibt es diverse Tricks: beginnend mit dem kompleten Auskühlen lassen, über die - mehr oder weniger - zarte Hilfe mit einem Messer oder einer Palette bis hin zum kurzen Einfrieren.

Und je geschwungener die Form ist, desto schwieriger wird das ganze Unterfangen.

Ich kann Dir sagen: wer an einer Backform spart, bezahlt dafür nachher über Jahre mit Nerven!

Und darum bin ich schon vor einigen Jahren bei Markenbackformen gelandet. Um genau zu sein, sind die meisten meiner Backformen von KAISER. Neuerdings bevorzuge ich dabei die Reihe "Living". Die helle, keramisch verstärkte Antihaftbeschichtung hat mich einfach überzeugt.

Bislang habe ich mit KAISER Backformen noch nie Probleme gehabt. Das einzige Manko der Firma ist, dass sie scheinbar Messinstrumente mit kleinerem Maßstab haben. Die runden Springformen sind immer ca. 1,5 cm kleiner als der angegebene Wert. Eine 24 cm Form ist somit zum Beispiel im Durchmesser nur 22,5 cm groß, die 26er bringt es auf 24,5 cm und eine 30er Form produziert einen Kuchen mit 28,5 cm Durchmesser. "Nun gut..." kannst Du nun sagen "wen interessiert der Durchmesser eines Kuchens?" Und ich stimme Dir vollkommen zu! 1,5 cm mehr oder weniger haben keinen nennenswerten Einfluss auf das Backergebnis. Und um ehrlich zu sein, hab ich diese Abweichung auch erst nach etwa 20 Jahren Backen festgestellt! Das zeigt sich nämlich erst dann, wenn man eine mehrstöckige Torte machen will und dabei Formen einer anderen Firma dazu nimmt. Dann fällt plötzlich auf, dass die Stufen der Torte unterschiedlich groß sind. 

Sieht man darüber hinweg sind KAISER Backformen meines Erachtens sehr gut. Genau deshalb habe ich mir vor einer Weile auch die La Forme Plus gewünscht. Damit Du auch was davon hast und da ich Dir hier wie immer kein Stück Kuchen anbieten kann, berichte ich Dir heute von meinen Erfahrungen mit dieser Backform.

Original KAISER La Forme Plus

Die Fakten

Bei der La Forme Plus der Firma KAISER handelt es sich um eine extra große Gugelhupfform. Dabei ist ein Rezeptheft und laut Verpackung gibt der Hersteller 10 Jahre Garantie auf die Form.

Preis und Lieferung

Die Form kostet online ab 27 €. Sie wird bei Amazon an Prime-Kunden kostenlos geliefert. 

Der erste Eindruck

Die Form wird in einem wiederverschließbaren, festen Karton geliefert, der einen klappbaren Deckel hat. Hierdurch kann die Form sehr einfach entnommen und auch wieder verpackt werden.

Da so eine Backform auf Grund ihrer Form ohne Karton schwer zu lagern ist, finde ich dies eine sinnvolle Sache.

Die Form selbst ist anthrazit. Die Beschichtung ist gleichmäßig und macht einen guten Eindruck. 

Die Backform hat am oberen Rand tatsächlich die angegebenen 24 cm Durchmesser (was man - wie oben erläutert - ruhig lobend erwähnen sollte!) und eine Gesamthöhe von 12 cm. Der Mittelholm wird nach oben schmaler und kommt an der oberen Kante noch auf 5 cm.

Füllt man die Form bis zum Rand, hat sie ein Fassungsvermögen von 3,5l.

Leider fehlt bei mir das versprochene Rezeptheft. Deshalb kann ich hierzu nichts sagen und muss mich an die ideale Füllmenge herantasten.

Die Nutzung

Die Gugelhupfform ist eine Backform und kann wie jede Andere benutzt werden. Zur Temperatureignung konnte ich auf der Packung nichts und auch auf der Herstellerseite nur ein "backofenfest" finden. Eine genaue Definition hierfür konnte ich auch nicht auftun. Die meisten Backofen gehen bis ca. 250°. Ich denke, man kann also erwarten, dass die Form dem stand hält. Da Kuchen jedoch selten über 200° gebacken werden, ist diese Info vermutlich auch nicht so wichtig. 

Für den ersten Test habe ich ein einfaches - aber dennoch sehr gutes - Marmorkuchenrezept verwendet. Da ich die Füllmenge nicht genau abschätzen konnte, hab ich ein doppeltes Rezept gemacht und den Rest des Teiges in einer normalen Kastenform gebacken. 

Wie ich mit allen Backformen verfahre, habe ich auch diese mit Backspray (ich verwende Trennaktiv PR100) ausgesprüht. Ich bin ein Freund von Backspray, da es auch bei solchen unebenen Formen problemlos alle Stellen erreicht.

Danach habe ich die Form zu etwa 2/3 mit Teig gefüllt. Da die Form nach oben breiter wird, lässt sich der Teig leicht einfüllen. Ich schätze, dass ich dabei etwas mehr als ein einfaches Rezept verwendet habe. Ich vermute daher, dass bei Rührteigen mit ca. 500g Mehl (oder allgemein trockenen Bestandteilen) die Form richtig befüllt wäre. Es versteht sich aber von selbst, dass dies stark vom jeweiligen Rezept abhängt.

Da die Form - wie jeder Gugelhupf - ein Loch in der Mitte hat, sollte man die Backzeit besonders gut im Auge behalten. Eine Stäbchenprobe ist unerlässlich! In diesem Fall stimmte die Backzeit jedoch mit der im Rezept für Springformen angegebenen Zeit überein. 

Das Ergebnis

Nach 60 Minuten duftet es herrlich nach frischem Kuchen. Die Form kommt aus dem Ofen und darf für 10 Minuten auf dem Gitter auskühlen.

Dann ist es soweit. Der große Moment der Wahrheit ist da. Bewaffnet mit meinen Ofenhandschuhen stürze ich die Form. Tja, und was soll ich sagen. Wie ein Stück Butter in der warmen Pfanne gleitet der Kuchen geschmeidig auf das Kuchengitter.

Kein Krümel bleibt in der Form und der Kuchen hat eine perfekt glatte Oberfläche!

Noch etwas Puderzucker und der Gugelhupf sieht aus wie aus dem Bilderbuch:

Zu Spülen bleibt eine nahezu saubere Backform.

Fazit

So macht Backen Spaß! Wenig Arbeit und ein schönes Ergebnis. Da kann auch ein schlichter Kuchen optisch punkten.  

Die Form ist gut zu befüllen, backt gleichmäßig, lässt den Kuchen leicht herausgleiten und ist leicht zu spülen. Spontan fällt mir nichts ein, was man von einer Backform mehr erwarten könnte. 

Ich finde es schade, dass bei meiner Form das Rezeptheft fehlt. Und ein kleiner Minuspunkt ist vielleicht der Preis. Aber wie bereits anfangs erwähnt, bin ich bereit für eine gute Qualität auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Ob Du die Form nun unbedingt haben muss?? Sind wir ehrlich, ich bin wirklich lange - ich möchte sagen Jahrzehnte lang - ohne Gugelhupfform ausgekommen! Und Dir ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich recht häufig backe ;-) Ich kann also wirklich nicht behaupten, dass jeder Haushalt eine Gugelhupfform braucht. Aber wer sich eine anschaffen möchte, ist mit dieser meines Erachtens gut beraten.

Der Gugelhupf ist eine schöne, klassische Form für einen Kuchen. Für meinen Geschmack schon fast nostalgisch. Irgendwie scheint er aber aus der Mode gekommen zu sein. Wer backt heute schon noch so?

Ich kann jetzt sagen: Ich tu das! In meiner schönen, neuen Backform.

Aber bevor ich es vergessse: Der Marmorkuchen hat übrigens auch aus der Kastenform ganz wunderbar geschmeckt. Nur für den Fall, dass Du gerade keine Gugelhupfform zur Hand hast.

In diesem Sinne...

Lebe lecker,
Lorraine

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