Groß oder Klein - mit Deko soll es sein

In 5 Schritten zur Motivtorte! In dieser Reihe werde ich Dir eine Strategie an die Hand geben, wie Du Deine Torte planst und sie damit zu einem Erfolg machst - ohne dabei zu viele Nerven zu verlieren! Teil 1: Planung von Größe und Design

Donnerstag, 09. Februar 2017

Irgendwann ist er da!

Der Moment in dem es Dich in den Fingern zuckt eine Motivtorte zu machen. 

Und ganz egal, ob es nun Deine erste oder Deine 30. ist, gilt es immer wieder die gleichen Entscheidungen und Vorbereitungen zu treffen.

Es macht wenig Sinn einfach drauf los zu backen und am Ende darauf zu hoffen, dass dabei eine Motivtorte herauskommt. Und auch wenn einige alte Hasen behaupten, dass sie einfach so anfangen und schauen, wo es sie hintreibt - die Entscheidungen treffen sie trotzdem. Bewusst oder eben aus Routine.

Es spielt also keine Rolle, ob Du Anfänger bist oder "Profi" - Du brauchst einen Plan!

Darum habe ich mich hingesetzt und Dir in dieser 5-teiligen Reihe aufgeschrieben, was alles zu beachten ist und wie man sich einer Motivtorte am besten nähert... Ich empfehle immer ein scharfes Messer und einen Teller dabei zu haben...

Aber im Ernst: Wie fängt man an? Welche Dekorationsmöglichkeiten gibt es überhaupt? Welcher Kuchen eignet sich dafür? Welche Füllung passt dazu und ist fondantsicher? Und wie plane ich den zeitlichen Ablauf

Du siehst: Eine Motivtorte zu planen, ist ein Stück mit mehreren Akten!

Viele Entscheidungen sind zu fällen; und irgendwie beeinflussen sie sich alle untereinander. Denn nicht jede Torte schmeckt jedem, manche sind zu weich für die geplante Deko, andere sind zu umständlich für große Personenzahlen oder zu empfindlich um über Stunden ungekühlt zu sein. Gewisse Dekoideen sind traumhaft, wirken aber nicht auf einem Törtchen für 6 Personen. Oder eine Deko ist zu zeitaufwändig, um sie für eine Hochzeit mit 100 Gästen zu verwenden...

Aber wo fängt man an?

In dieser Reihe werde ich Dir eine Strategie an die Hand geben, wie Du Deine Torte planst und sie damit zu einem Erfolg machst - ohne dabei zu viele Nerven zu verlieren!  

Das Einzige wodurch Du leider alleine musst, ist die Entstehung der Idee in Deinem Kopf. Über was für eine Torte würde sich das Geburtstagskind, das Brautpaar oder... meinetwegen... Tante Gisela am meisten freuen? Gibt es bestimmte Vorlieben oder möchtest Du ein Hobby des Beschenkten einbeziehen oder steht Deine kleine Maus gerade total auf den neusten Pixas Film?

Wie soll sie also aussehen? Welches Thema soll sie haben? 

Diese Entscheidung liegt bei Dir und die Auswahl der Themen ist zu groß, um sie Dir aufzuschreiben! Aber ich bin mir sicher, dass Du im Laufe der Berichte auch hierzu einige Anregungen bekommst. Und vermutlich spukt Dir eh schon etwas im Kopf herum. Sonst wärst Du wahrscheinlich nicht hier. 

Setzen wir also voraus, dass da ein Kunstwerk in Deinem Kopf ist, das einfach nur noch raus muss!

Grundlage: Größe und Design

Wenn man eine Motivtorte backen möchte, muss man eins zuerst entscheiden:

Wie groß soll die Torte werden und welche Grundform soll sie haben?

Das klingt ganz banal und selbstverständlich, aber es ist wichtiger als es auf den ersten Blick erscheint.

Denn die Größe spielt hier eine entscheidende Rolle. Selbstverständlich macht es einen deutlichen Unterschied, ob von der Torte 6 oder 60 Menschen essen sollen. Ist die Torte als Einziges für eine Kaffeetafel geplant, ist sie schmückendes Beiwerk oder der Nachtisch auf einer Feier?
Reicht eine einfache Torte, muss sie extra groß sein oder sogar mehrstöckig...

Es macht keinen Sinn zu Omas Namenstag eine 5 stöckige Torte zu machen. Natürlich freut sie sich darüber, aber der größte Teil der Torte landet im Idealfall in der Tiefkühltruhe und im schlimmsten Fall sogar im Müll. Anders herum ist eine 24er Torte - egal wie hübsch sie ist - nicht ausreichend für eine Hochzeitsfeier mit 50 Personen. Wie schade wäre es, wenn das Brautpaar die Torte anschneidet und nicht mal die Hälfte der Gäste ein Stück abgekommen?

Die Torte sollte daher immer zur Anzahl der erwarteten "Mitesser" passen.

Einstöckige Torten

Einstöckige Torten haben viele Vorteile. Sie sind leicht herzustellen, leicht zu dekorieren und auch leicht zu transportieren. Auch zum Anschneiden muss kein großer Aufwand betrieben werden.

Außerdem können einstöckige Torten in jeder denkbaren Form hergestellt werden. Natürlich ist rund der Klassiker. Es gibt die unterschiedlichsten Backformgrößen. Am meisten verbreitet sind Größen zwischen 18 und 30 cm Umfang.  

Auch eckige Torten sind problemlos in vielen Größen zu machen. Hierfür gibt es ebenfalls Backformen. Die meisten eckigen Torten lassen sich jedoch einfach auf dem Blech backen, auf die richtige Größe zurecht schneiden und stapeln. Einer auf diese Weise gebackenen Torte ist größentechnisch nahezu keine Grenze gesetzt. Bedenke aber, dass die Torte nachher vielleicht auf eine Platte und durch eine Tür passen muss!

Auf die gleiche Art kann man natürlich auch jede andere Form einer einstöckigen Torte machen. Für den Minion kann man zum Beispiel auch einen Blechkuchen backen, ihn halbieren, stapeln und in Form schneiden. 

                                       

Anfängern empfehle ich auf jeden Fall mit einer einstöckigen Torte zu beginnen. Man ist anfangs schnell überfordert und mit zwei oder mehr Torten gleichzeitig, wird das nicht besser ;-)  

Mehrstöckige Torten

Ab einer bestimmten Personenanzahl oder für einen besonderen Anlasse macht es Sinn eine mehrstöckige Torte zu machen.  
Von dem offensichtlichen Vorteil, dass mehr Torten auch mehr Kuchen sind mal abgesehen, macht eine Mehrstöckige auch mehr her.
Außerdem kann man in den unterschiedlichen Etagen auch unterschiedlichen Kuchen verarbeiten. So hat man auch gleich eine Auswahl.

Es gibt mehrere Möglichkeiten eine mehrstöckige Torte zu präsentieren:

Stapeltechnik

Um eine mehrstöckige Torte zu bekommen, kann man einfach mehrere Torte stapeln. Darauf wärst Du nicht gekommen, oder?

Aber im Ernst: die simpelste Methode ist, die Torten direkt auf einander zu stellen. Hierzu werden alle Torten separat gefertigt und mit einem Cakeboard (eine dünne Platte mit passendem Durchmesser) als Boden versehen. Zum Fertigstellen (am besten vor Ort) werden die Torten dann entweder mittig oder nach hinten oder zur Seite versetzt auf einander gestellt: von unten nach oben - klassischerweise immer kleiner werdend.   

Um das Gewicht der oberen Torten zu tragen, werden die unteren Torten gestützt. Dies kann simpel und effektiv mit Strohhalmen als Pfeiler an vier oder mehr Stellen der Bodenplatte geschehen. 

Vorteil dieser Technik ist die Optik. Es entsteht eine Einheit. Die Torte wirkt als großes Ganzes. Die Deko kann fließend über die Stufen laufen oder auch nur als Highlights gesetzt werden. Sie kann straight und eckig oder abgerundet gestaltet werden. Insgesamt hat sie einen modernen Stil.

Der Nachteil ist, dass relativ wenig Platz für Deko bleibt. Die Seiten der Torte stehen im Vordergrund:    

 

Hinzu kommt: sollen alle Torten gleichzeitig serviert werden, müssen vor dem Anschneiden die Torten abgehoben und nebeneinander gestellt werden. Dabei leidet natürlich die Optik. 

Trotz der Nachteile ist diese Präsentationsform momentan die Beliebteste. Das moderne Erscheinungsbild punktet und stellt die Problemchen in den Schatten. 

Etagere

Früher wurden Hochzeitstorten und Co immer auf Etageren präsentiert. Das heißt, dass jede einzelne Torte auf einer eigenen Platte steht, die Platten jedoch durch Stützen übereinander gestellt werden. Dies funktioniert durch eine tragende Säule in der Mitte

                                         

oder auch durch eine beliebige Anzahl Stützen in einem Kreis um die Mitte. Es gibt auch Etageren auf denen die Torten versetzt stehen. Die Platten sind dabei direkt miteinander verbunden, sodass die einzelnen Kuchen nicht durch die Halterung "verletzt" werden.

Die Vorteile dieser Präsentationsform bestehen darin, dass die Kuchen von einander unabhängig sind. Man muss dadurch bei der Füllung keine Rücksicht darauf nehmen wie stabil die einzelnen Kuchen sind. Da sie - egal an welcher Position - kein Gewicht außer das der eigenen Deko tragen müssen, kann auch der größte und damit unterste Kuchen ein luftiger Biskuit mit sahnigweicher Füllung sein.  Außerdem können so alle Torten parallel angeschnitten werden, ohne dass die Torte vorher "abgebaut" werden muss.

Kommt eine Etagere zum Einsatz kann auch die Deko üppiger ausfallen, da von jeder Etage die gesamte Fläche zur Verfügung steht.

Man muss allerdings bei all den Vorteilen sagen, dass Etageren etwas "Altbackenes" haben. Sie sind zur Zeit einfach nicht modern und gelten eher als bieder. Wem der Stil allerdings zusagt, sollte sich meiner Meinung nach nicht davon abbringen lassen! Denn praktisch ist die Darreichungsform auf jeden Fall.

Eine Zwischenform bieten besondere Etageren wie zum Beispiel diese hier:

                                         

Dabei entsteht zwischen den Etagen Platz für Deko und trotzdem bleibt die Torte optisch eine Einheit.

Dreidimensionale Torten - besondere Formen

Eigentlich sind Torten ja immer dreidimensional.

Aber hier sprechen wir von Torten, die nicht im klassischen Sinne dekoriert sind, sondern die selbst die Deko sind. Torten, die zurecht geschnitten oder aus Trüffelmasse geformt werden.  

                     

Klassische Formen sind dabei Flaschen, Autos, Handtaschen oder Tiere.

Momentan sind sitzende Minions sehr angesagt. Und auch erotische Torten werden üblicherweise so gemacht. Grundsätzlich ist fast alles machbar. Manches einfacher, anderes komplizierter.

Hierbei ist vor allem das Eindecken mit Fondant die Herausforderung. Je unsymetrischer die Form, desto schwieriger wird es das Fondant sauber und faltenfrei aufzulegen.

                                        

Wenn die Torte - wie hier - an manchen Stellen schmaler wird, braucht es schon reichlich Übung, um das Fondant faltenlos auf den Kuchen aufzubringen. Einen Teddybären oder eine Nähmaschine sauber einzudecken, ist da noch mal eine ganz andere Herausforderung! 

In solchen Fällen kann eine Deko mit Buttercreme eine gute Alternative sein:

                      

Der Vorteil von 3D-Torten ist der besondere Effekt.

Der Nachteil definitiv der Anschnitt. Ein Auto, eine Berglandschaft oder einen Drachen in gleichmäßige Stücke zu schneiden, ist nicht so einfach. Außerdem tut sich der eine oder andere sehr schwer damit, dem liebsten Haustier ein Bein oder Ohr abzuscheiden.

Außerdem ist auch die Größe schwerer einer Personenzahl anzupassen.

Diese Torten punkten also in erster Linie mit der Optik. Ich würde 3D-Torten daher lieber als Geschenk machen als sie als Hauptspeise auf der Kaffeetafel zu planen.

Wenn Du Dich nun für eine Grundform Deiner Torte entschieden hast, kannst Du entscheiden, welche Deko am besten umzusetzen ist und wie die Füllung des Ganzen werden soll.

Im nächsten Teil der Reihe zeige ich Dir darum, welche Dekorationsmöglichkeiten es überhaupt gibt und welche Auswirkungen sie haben.

Bis dahin...

Lebe lecker,
Lorraine 

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Von am gepostet in Torten Step by Step Tipps und Tricks

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